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LEDS

Verteidigungssysteme für Bodentruppen müssen immer komplexere Aufgaben lösen

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Blickt man auf Kriegsschauplätze heute, wird vor allem eines schnell sichtbar: Die technologische Aufrüstung schreitet immer schneller voran. Das Schlachtfeld von morgen hält Bedrohungen aus allen Himmelsrichtungen bereit und wird dabei immer stiller – gerade für Bodentruppen ein großes Sicherheitsrisiko. Immer öfter stehen sich zudem Konfliktparteien gegenüber, die auf ähnliche Technologien setzen. Wie also kann man seine Truppen und Plattformen effektiv schützen und Gegenmaßnahmen effektiv vorbereiten? Experten sind sich einig, dass es künftig mehr denn je auf Schnelligkeit, Genauigkeit und einen umfangreichen Informationsaustausch ankommen wird. 

Das Umfeld, in dem Bodentruppen heute agieren, wandelt sich konstant und immer rascher. Hybride und uneindeutige Konflikte, eine Vielzahl an Akteuren und Aggressoren, die durch eine versteckte oder indirekte Konfliktführung Destabilisierung anstreben, nehmen zu. Insbesondere für Bodentruppen ist das Einsatzgebiet sehr viel komplexer geworden, die Herausforderungen vielfältiger. Durch die zunehmende elektronische Kampfführung und technologische Entwicklungen wird der Gegner immer unsichtbarer. Während in den 1980er- und 1990er-Jahren der frontale Konflikt im Vordergrund stand, sehen sich Militärs heute vielmehr mit einer zunehmenden Asymmetrie konfrontiert. Angriffe lauern aus allen Richtungen, Lenkraketen können Ziele inzwischen auch aus großer Entfernung sehr präzise treffen, und auch bewaffnete Drohnen stellen ein enormes Sicherheitsrisiko für Truppen und Fahrzeuge dar. Selbstschutzsysteme, die das Situationsbewusstsein von Einsatzkräften insbesondere durch Laserdetektion verbessern, gewinnen an Bedeutung, müssen aber immer komplexere Aufgaben bewältigen, weiß Wilfred Moore, Experte für Selbstschutz bei Saab: „Die zunehmende Zahl potenzieller Bedrohungen und Signale hält Streitkräfte auf Trab. Immer mehr müssen erkannt und analysiert werden – innerhalb nur weniger Sekunden. Kann man diese Prozesse nicht automatisieren und Truppen wie auch Panzer mit modernen Systemen ausstatten, ist man meist schon kompromittiert.“

Spricht man heute von Selbstschutz in der elektronischen Kampfführung, so beschreibt man eine Vielzahl an Operationen und Taktiken, die darauf abzielen, gegnerische elektronische Systeme zu nutzen, zu stören oder zu verteidigen. Für Bodentruppen sind dabei der Schutz vor Angriffen und das Sammeln von Informationen über den Aggressor von hoher Relevanz. Ersteres beinhaltet den Einsatz von Gegenmaßnahmen, um feindliche Angriffe aufzuspüren, abzuschwächen oder zunichtezumachen. Dies geschieht mit Hilfe von Signalverschlüsselung, Frequenzsprung- oder etwa Störungstechniken. Um zu verstehen, wer der Angreifer ist und wie er operiert, ist man auf die Überwachung, das Abfangen und die Analyse der feindlichen elektronischen Emissionen angewiesen. Die Laserdetektion schützt also nicht nur vor Angriffen, indem sie frühzeitig warnt, sondern übernimmt auch eine weitere Aufgabe, nämlich die Erkennung und Identifizierung elektronischer Signaturen. So kann man sich ein Bild von der Lage machen und wertvolle Informationen über die Fähigkeiten und Absichten des Feindes gewinnen.

LEDS 50 on CV90

Informationsvorsprung

Militärische Stärke im klassischen Sinne ist wichtig, verliert im Zeitalter des Informationskrieges aber zunehmend an Bedeutung. Was nützt das größte Waffenarsenal, wenn man sich vor dem Feind nicht tarnen oder feindliche Signale rechtzeitig aufspüren kann, um entsprechend zu handeln? Der Informationsvorsprung ist heute in den meisten Konflikten kriegsentscheidend. Bei der Vielzahl an Signalen kann aber nicht jeder Panzer oder jede Plattform mit sämtlichen Sensoren ausgestattet werden, das ist für die meisten Militärs schlichtweg nicht leistbar. Die Akkumulation und der Austausch von Daten werden daher immer relevanter. Moderne interoperable Verteidigungssysteme wie das Land Electronic Defense System (LEDS-50) von Saab, erfüllen diese komplexen Anforderungen. Mittels Laserwarnsensoren identifizieren sie schon heute alle Signale aus dem Spektrum und werden laufend weiterentwickelt, um auf zukünftige Bedrohungen vorbereitet zu sein. Das System besteht aus einem Active Defence Controller (ADC) und einer Reihe von Laserwarnsensoren. Die 360°-Azimut- und Elevationsabdeckung mit einer Genauigkeit von 1° wird durch vier Laserwarnsensoren mit eingebauter Antireflexionsfunktion erreicht. 

LEDS-50 Systeme können auf einer Vielzahl an Fahrzeugen eingesetzt werden und geben Auskunft darüber, woher ein Angriff kommt und um welches Waffensystem es sich genau handelt. In weiterer Folge bietet und ermöglicht LEDS-50 maßgeschneiderte manuelle oder vollautomatische Täuschungssysteme und Gegenmaßnahmenoptionen, die von multispektraler Maskierung bis hin zum Einsatz oder der Integration von Effektoren wie ferngesteuerten Waffenstationen oder Infrarot-Störsendern reichen. Dieses verbesserte Situationsbewusstsein schafft die entscheidende Sekunde des Vorteils, um den Ausgang und die Wirkung des Angriffs zu beeinflussen, und liefert gleichzeitig wichtige Informationen für die Nachbereitung des Angriffs. „Selbstverteidigungssysteme werden leider immer noch unterschätzt; viele Truppen sind nicht ausreichend ausgerüstet. Dabei müssen sie in einem zunehmen unübersichtlichen Umfeld operieren“, stellt Wilfred Moore fest und ergänzt: „Ohne den Aggressor zu kennen, ist es fast unmöglich, sich zu schützen und dabei flexibel und agil zu sein.“ 

Mensch & Maschine als Team

Die zunehmende Automatisierung, die durch Systeme wie LEDS-50 ermöglicht wird, bedeutet jedoch nicht, dass die Leistung der Soldaten nicht ebenso an Relevanz gewinnt. Zwar liefert die Maschine innerhalb weniger Millisekunden Daten und kann automatisch Gegenmaßnahmen einleiten, dennoch braucht es den Menschen, um die gewonnenen Informationen entsprechend einzuordnen. Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine birgt dabei großes Potenzial: „Automatisierte Systeme können den entsprechenden Zeitvorteil bringen. Bei zunehmender Waffengleichheit kommt es aber vor allem auf die Streitkräfte an, aus sämtlichen verfügbaren Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen und so den eigenen Truppen einen taktischen Vorteil zu verschaffen und Reaktion in Aktion umzuwandeln.“

Auch die NATO hat erkannt, wie wirksam Selbstschutzsysteme sind. So hat sie beispielsweise LEDS-50 in das Battle Management System ihres Schützenpanzers CV90 von BAE Systems integriert. Sie führt auch regelmäßig Übungen durch, bei denen die Bündnispartner fortschrittliche, elektronische Kampftechniken gegen simulierte Bedrohungen testen und dabei die neueste elektronische Verteidigungsausrüstung einsetzen. Dabei werden verschiedene Gegenmaßnahmen wie Störsysteme und elektronische Gegenmaßnahmen getestet, um die eigenen Kommunikations- und Aufklärungsfähigkeiten zu schützen und die Überlebensfähigkeit der Truppen zu maximieren. Entscheidend dabei ist einerseits die Interoperabilität von Systemen, andererseits der reibungslose Informationsaustausch zwischen den Streitkräften der einzelnen Nationen – eine große Herausforderung, die es angesichts der vielfältigen Methoden der Truppenführung und -kontrolle zu bewältigen gilt.

9Land BMS in Patria New vehicle offer

Hochmoderne Technologie

Neben asymmetrischen Konflikten nehmen auch Peer-to-Peer Angriffe zu. „Das mag wie Science-Fiction klingen, aber wir sind nicht weit von einem Star-Wars-Szenario entfernt, in dem sich Panzer gegenüberstehen und mit gerichteten Energiewaffen (Laser) kämpfen.“ Wilfred Moore weist auch darauf hin, dass sich die Systeme und Technologien immer mehr ähneln. Und Gegner entwickeln ständig neue Techniken und Technologien, um der elektronischen Kampfführung und den Selbstschutzbemühungen zu begegnen. Von den Streitkräften erfordert dies ständige Innovation und Anpassung, um die Nase vorn zu haben. Fortgeschrittene Signalverarbeitung, Spektrumsmanagement und widerstandsfähige Kommunikationssysteme sind wichtige Gegenmaßnahmen, um den Herausforderungen zu begegnen. Betrachtet man die Doktrin westlicher Armeen, spiegelt sich diese Entwicklung auch in der zunehmenden Bedeutung der Taktik „Tarnung und Täuschen“ wider. 

Eine zentrale Frage, die sich auch moderne Streitkräfte stellen müssen, ist, wann Interventionen noch und am besten möglich sind. An welchem Punkt kann der Zyklus eines Angriffs unterbrochen, gestört oder verändert werden? Daten sind auch hier der Schlüssel zum Erfolg. „Die Akkumulation einzelner Datenquellen ermöglicht es den Truppen, in einem immer schnelleren Zyklus von Aktion und Reaktion handlungsfähig zu bleiben – und das über Nationalitäten und Domänen hinweg.“ Alle von Saab entwickelten Systeme sind daher interoperabel und erzielen somit auch im Verbund höchste Datenqualität. 

Die elektronische Kampfführung nimmt weiter an Bedeutung zu, das belegt auch einmal mehr der aktuelle Konflikt in der Ukraine. Die Vielfalt und Intensität der elektronischen Kampfführung dort ist ein Vorbote der Zukunft. Auf dem modernen Schlachtfeld ist sie so präsent wie nie zuvor. Wilfred Moore, Selbstschutzexperte bei Saab: „Immer mehr Fähigkeiten müssen in einem Gerät kombiniert werden, um eine Multimissionsfähigkeit zu unterstützen. Die Detektionsreichweiten müssen größer, die Analyseprozesse schneller und die Informationen detaillierter werden. Nur mit einem umfassenden und ganzheitlichen Ansatz kann dies gelingen, weshalb wir bei Saab auch unsere jahrzehntelange Expertise aus dem Luft- und Marinebereich nutzen, um Streitkräfte und Regierungen dabei zu unterstützen, schon heute auf die Bedrohungen von morgen vorbereitet zu sein.“ Die Anforderungen an Rüstungskonzerne bleiben damit hoch, gerade in der Sensortechnologie.

LEDS 50 on CV90

Gepanzert mit Intelligenz

Land Electronic Defence Systems (LEDS) ist ein kosteneffizientes, integriertes, modulares, aktives Schutzsystem, das aus Laserwarnsensoren, einer aktiven Verteidigungssteuerung, einer Mensch-Maschine-Schnittstelle und einem Effektorsteuerungssegment besteht.

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