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Sirius Compact_Sensor

Stille Wächter: Tragbare passive Sensoren schließen taktische Lücke in der elektronischen Kriegsführung

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Der zunehmend elektronisch geführte Krieg und die massive Investition in Technologie hat dazu geführt, dass immer öfter Konflikte auf Augenhöhe und mit den gleichen Arten von Waffen ausgetragen werden. In der taktischen Kriegsführung erlangen Informationen und Daten dadurch eine noch größere Bedeutung. Diese Daten ohne das Wissen des Gegners frühzeitig zu erlangen, ist die hohe Kunst und eine Fähigkeit, die den Ausgang kriegerischer Handlungen künftig wesentlich mitentscheiden wird. 

Die Detektion und Analyse von Radar- und Kommunikationssignalen gehören heute zu einer der wichtigsten Aufgaben von Streitkräften. Über alle Domänen hinweg benötigt es hochtechnologische Ausrüstung, um so viele Informationen wie nur möglich über feindliche Aktivitäten und potenzielle Gefährder zu sammeln. Ein hohes Situationsbewusstsein und ein klares Lagebild sind die Basis, um richtige strategische und taktische Entscheidungen zu treffen und dadurch letztlich möglichst viele Menschenleben zu schützen. Der rasant voranschreitende technologische Wandel ist dabei eine große Herausforderung. Immer mehr Signale werden produziert und immer mehr Technologie versucht diese Signale zu verstecken, aufzuspüren oder sie bewusst zu manipulieren. Fakt ist: Nur wer so viele Daten wie möglich still und leise sammeln und innerhalb kürzester Zeit einordnen bzw. analysieren kann, wird dem Gegner auch den entscheidenden Schritt voraus sein. 

Eine zentrale Problematik bei der Beschaffung von Daten ist die eigene Sichtbarkeit. „Wer Radars nutzt, um Ziele aufzuspüren gibt auch seinen eigenen Standort preis. Mit passiven Sensoren kann man hingegen die feindlichen Signale beobachten, ohne selbst zum Emitter zu werden. Und genau diese Fähigkeit wird in der Elektronischen Kriegsführung (EK) immer relevanter“, erklärt Mathew Willmot, Sales Director für Sirius Compact beim schwedischen Rüstungskonzern Saab. Seit Jahrzehnten entwickelt und produziert das Unternehmen komplexe Systeme aus passiven Sensoren für Schiffe, Fahrzeuge oder auch Flugzeuge. Heute gilt Saab als einer der Marktführer im Bereich Signal Intelligence (SIGINT) und Electronic Support Measures (ESM). Kein Wunder also, dass auch die neueste Errungenschaft im Bereich passive Sensoren aus dem Hause Saab kommt: Sirius Compact heißt der modulare und skalierbare, leichte passive EK-Sensor, der seit knapp zwei Jahren am Markt ist und bereits in Serie produziert wird. Der Sensor ist eine Antwort, um die zunehmenden Herausforderungen der Überwachung auf allen Ebenen taktischer Operationen zu meistern und kann allein, in einem Sensornetzwerk oder als Ergänzung zu bestehenden Sensoren eingesetzt werden. Im Vergleich zu größeren statischen Lösungen kann Sirius Compact von Anwendern überall platziert werden und seine Reichweite ist je nach Situation skalierbar.

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Ein Leichtgewicht unter den Konkurrenten mit 360° Blick

Sirius Compact ist je nach Anwendung in verschiedenen Konfigurationen erhältlich, die kleinste Variante ist gerade einmal 35 cm hoch, hat einen Durchmesser von 15 cm und wiegt nicht mehr als drei Kilogramm. Das System passt damit in jeden Rucksack und kann einfach transportiert werden. Das System verfügt über einen integriertn IMU/GNSS Sensor zur Bereitstellung der Positionsdaten und hat einen Leistungsbedarf von weniger als 60 W – die Stromversorgung erfolgt dabei durch Batterien, die der Soldat bei sich trägt oder über die Host-Plattform. Montiert auf einem Tripod kann Sirius Compact praktisch überall im Gelände aufgestellt werden, aber der Sensor kann auch in Drohnen, Fahrzeuge oder kleinere Boote wie das Combat Boat 90 von Saab (CB90) oder ein Unbemanntes Überwasserschiff (USV) integriert werden.

Sirius Compact ermöglicht Einzelpersonen und kleinen Einheiten sofortiges Situationsbewusstsein – wo und wann man es braucht. „Die Entwicklung hin zu tragbaren Systemen, die möglichst intuitiv zu bedienen sind und keine jahrelange Spezialausbildung erfordern, ist eine Antwort auf das Bedürfnis nach mobiler und flexibler Aufklärungskapazität in Echtzeit sowie neuen Möglichkeiten in der taktischen elektronischen Kampfführung“, erklärt Willmot. Die vorhandene Expertise aus komplexeren Systemen ist in die Entwicklung von Sirius Compact eingeflossen. Mit einer 360° Azimut-Abdeckung können Radar- und Datenverbindungsemissionen im Frequenzbereich 1-18 GHz sofort aus jeder Richtung aufgespürt werden. Besonders relevant für Streitkräfte ist auch die Plattform- und Datenverbindungsunabhängigkeit – der Sensor lässt sich so problemlos in bestehende Netzwerke und Plattformen integrieren.

Magisches Dreieck ermöglicht exakte Geolokalisierung

Schon ein einzelner Sensor verbessert das Situationsbewusstsein von Truppen – ab drei Sensoren ist bereits eine präzise Geolokalisierung durch Triangulation mit einer Peilgenauigkeit von weniger als 2° rms (Root Mean Square) möglich. Wichtig ist dabei, dass die Sensoren mit entsprechendem Abstand platziert werden und auch Höhenunterschiede im Gelände sind zu berücksichtigen. Seit das Produkt vor knapp zwei Jahren auf den Markt gekommen ist, hat Saab eine Vielzahl an Tests und Kunden-Demonstrationen durchgeführt, die die beeindruckende Leistung der kompakten Sensoren – auch bei extremen Wind- und Wetterbedingungen – zeigen. So konnte etwa ein 200 Kilometer entfernt startendes Flugzeug bereits in einer Distanz von 190 Kilometern – also sobald es über dem Funkhorizont aufgetaucht ist – mit einer sehr genauen Peilung (DF) detektiert werden. Während der gesamten Ortung und Analyse hat das potenziell feindliche Flugzeug nicht ein einziges Signal des Sensors erhalten – der Gegner weiß also nicht, dass er entdeckt wurde.

Sirius Compact hat sich auch auf einem schnell manövrierenden Kampfschiff unter schwierigen Wetterbedingungen als zuverlässig erwiesen. Bestätigt wurde die Performance sowie die einfache Usability der Software TRS Lite (Tasking and Reporting System) nicht nur von Saab selbst. In unabhängigen Tests großer Militärs wurden die Sensoren auf Herz und Nieren geprüft. Schon nach einer kurzen Einführung konnten die Infanterietruppen den selbstständigen Aufbau des Sensors in nur wenigen Minuten durchführen und sich von der sofortigen Einsatzfähigkeit sowie der einfachen Bedienung überzeugen. „Unsere Expertise im Bereich Signalaufklärung kommt dem Produkt natürlich zugute. Denn die Herausforderung liegt nicht nur darin, hoch technologische Geräte möglichst klein und damit mobil zu machen, sondern dabei die Reichweite und Leistung nicht zu limitieren“, erklärt Mathew Willmot, Sales Director für Sirius Compact. 

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Bedrohungslage managen

Die Detektion von Signalen ist der erste Schritt, um ein Lagebild zu erhalten. In einem zweiten Schritt müssen die identifizierten Signale entsprechend analysiert und eingeordnet werden. In den Bedrohungsbibliotheken von Streitkräften befinden sich enorme Datenmengen, die durch Sensoren wie Sirius Compact laufend erweitert werden. Ein großer Wissensschatz, der entsprechend geschützt werden muss. Saab speichert daher keinerlei sensible Daten aus der Bedrohungsbibliothek im Sensor, sondern leitet die Signale direkt weiter. Will man den Sensor auf einer Drohne für einen Erkundungsflug einsetzen und dabei nicht entdeckt werden, ist auch ein Betrieb ohne Netzwerkverbindung möglich. Die Daten, werden dann zwar im Sensor zwischengespeichert, sind ohne Software und zugehöriger Datenbank aber unbrauchbar.

Gesteuert wird Sirius Compact durch die TRS Lite Software. Mit ihr können die Sensoren über ein Tablet gesteuert werden und unterstützen so die taktische Einsatzfähigkeit. Bis zu fünf Sensoren können pro Soldat einfach verwaltet werden. Diese fünf Sensoren können wiederum in der komplexeren Version TRS 9EW zu Bündeln zusammengefasst und bedient werden. "Mit den zugehörigen Softwaresystemen kann der Nutzer automatisch Berichte erstellen, anderen Sensoren Aufgaben zuweisen oder auch neue Signale aufnehmen und so die eigene Bedrohungsbibliothek erweitern", erklärt Mathew Willmot.

Die perfekte Ergänzung in jedem Netzwerk

Tragbare passive Sensoren eigenen sich für eine Vielzahl an Einsätzen und sind ein ideales Hilfsmittel für elektronische Unterstützungsmaßnahmen (ESM). Sie ergänzen komplexere Systeme und agieren dort insbesondere als Frühwarnsystem, beispielsweise für die bodengestützte Luftverteidigung (GBAD). Aufgrund seiner Größe kann der Sensor so gut wie überall montiert werden – auch auf zivilen Infrastrukturen. Und auch für Bündnispartner wie die NATO bringen diese neuen Sensoren Vorteile, denn die gewonnenen Informationen können im Rahmen von Cooperative Electronic Support Measures Operations – kurz CESMO – geteilt werden und kommen so allen Koalitionspartnern zugute. 

Die einheitliche DNA sämtlicher Produkte aus der Sirius-Familie von Saab gewährleistet auch beim neuen, kompakten Modell hohe Präzision und Expertise aus jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung. Die gesamte Produktpalette wird zudem ständig weiterentwickelt. 

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Präzises Frühwarnsystem unverzichtbar

Die immer komplexer werdenden Anforderungen und Gefahren für Streitkräfte erfordern effiziente und präzise Frühwarnsysteme. Während Radars sehen, hören passive Sensoren zu und sind somit die Ohren des modernen Gefechtsfelds von morgen. Sie liefern ein detailliertes Bild der feindlichen Aktivitäten, ohne selbst in Erscheinung zu treten. Mobile Systeme sind dabei mehr als nur eine technologische Errungenschaft; sie sind eine strategische Notwendigkeit in der modernen Kriegsführung, weiß Mathew Willmot: „Sirius Compact ist ein klares Produkt unserer Zeit. Mehr denn je müssen kritische Informationen bereitgestellt werden, ohne dabei die eigene Position zu kompromittieren. In einer Welt, in der elektronische Kriegsführung und Informationsdominanz zunehmend über den Ausgang von Konflikten entscheiden, sind diese Systeme unverzichtbar.“ Passive Sensoren wie Sirius Compact ermöglichen eine neue Dimension der taktischen Planung und Entscheidungsfindung. Sie sind die stillen Wächter und Beschützer unserer Armeen und werden zunehmend eine Schlüsselrolle im Katz- und Mausspiel der elektronischen Kriegsführung spielen. 

Sirius Compact

Silent Power - Wo Sie es wollen. Wann Sie sie brauchen.

Sirius Compact ist ein modulares und skalierbares passives Sensornetz für die elektronische Kampfführung (EW), das durch die stille Erkennung, Klassifizierung und Priorisierung von Radar- und Datenübertragungsemissionen das Situationsbewusstsein verbessert und somit einen echten Multiplikator für die Streitkräfte darstellt.

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